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Eberhard Feltz: Musikalischer Mentor und Musikpädagoge

Eberhard Feltz: Musikalischer Mentor und Musikpädagoge

Heute interviewten die Creative Media Camp Blogger, Eberhard Feltz. Er unterrichtet Violine und Kammermusik, gibt schon sehr lange Meisterkurse und ist vom Lockenhausfestival nicht mehr weg zu denken.

CMCB: Warum machen Sie Meisterkurse?
PF: Hast du Hunger auf Musik? Na also, müssen wir alten ja da sein und euch begleiten, ganz einfache Antwort.

CMCB: Wie lange halten Sie schon Meisterkurse?
PF: Mhh, da muss ich ja eine ganze Nacht zählen (lacht). Ich unterrichte beruflich schon seit 1963.

CMCB: Spielen Sie auch Instrumente?
PF: Von Haus aus bin ich ein Violinist, aber ich spiele auch Klavier

CMCB: Wieso genau diese Instrumente?
PF: Das sucht man sich manchmal nicht aus, nach dem 2. Weltkrieg gab es nicht so viele Möglichkeiten wie heute. Meine Eltern waren aktive Chor Sänger und das Bedürfnis nach Musik war einfach da.

CMCB: Worüber erzählen Sie in den Meisterkursen am liebsten?
PF: Über Musik! Warum ist Musik unentbehrlich für die Menschen? Weil Musik die größte Wahrheit darüber aussagt, was Menschsein ist. Das lernt man nicht in der Schule, sondern man erlebt es in den großen Musikwerken und darum ist es auch so wichtig an euch weiter zu geben, dass man große Werke auch abholen muss, sonst ist es als hätte man ein riesiges Paket auf der Post, aber es wird nie abgeholt. So sind auch die Werke von großen Meistern wie Schubert oder Heiden riesige Geschenke und wir müssen bloß fähig sein sie zu holen.

CMCB: Wie lange bereiten Sie sich auf einen Meisterkurs vor?
PF: Jedes große Werk ist etwas, das man nicht so einfach in der Tasche hat, sondern jedes Mal neu entdecken muss. Der Meisterkurs ist nicht der Zeitpunkt, an dem ich anfange zu arbeiten, sondern das zieht sich über das ganze Jahr

CMCB: Was ist für Sie das Besondere am Lockenhaus Festival?
PF: Erstmal die jungen Reporter (lacht), dann natürlich die große Tradition, es hat sich aber auch einiges verändert mit der Zeit. Es ist ein wunderschöner Ort und die Möglichkeiten für Konzerte in der Kirche und im Burgsaal sind einzigartig. Weitab von Großstadt gibt es etwas das konzentriert und uns zusammen alles erleben lässt, und das ist wunderbar.

CMCB: Welche Musik hören Sie, wenn Sie keine Klassik hören?
PF: Wir verstehen unter klassischer Musik, alles was vorbildliche Musik ist. Aber wenn ein fantastischer Musiker Jazz improvisiert und er das ganz großartig macht, dann ist das auch vorbildlich und es interessiert uns genauso. Es gibt aber auch viel öde Musik, die ich nicht unbedingt hören muss.

CMCB: Woher holen Sie sich ihre Inspiration?
PF: Zum Beispiel indem ich dich angucke, und mich frage was so ein Menschenleben aus macht, ich kriege Inspiration vom allem.

CMCB: Gab es jemals ein musikalisches Missgeschick, über welches Sie heute lachen können?
PF: Zum Beispiel, wenn das Quartett gestern absagt, ist das ein Missgeschick und jetzt werden wir darüber lachen, es gibt viele (lacht).

CMCB: Haben Sie ein Ritual vor jedem Auftritt?
PF: Feststehende Regeln sind glaub ich nicht so gut, Situationen ändern sich immer und die Möglichkeiten in der Vorstellung mental zu spüren worauf es ankommt, das könnt ihr genauso.

CMCB: Wenn sie nicht Musiker geworden wären, welchen Beruf hätten Sie gewählt?
PF: Irgendwas mit Menschen und Kinder (lacht). Ich habe Musik gewählt, weil ich plötzlich wusste, dass wenn ich Musik mache, erfahre ich am meisten über die Menschen und das hat sich mit jedem Jahr noch mehr bewahrheitet.

CMCB: Was bedeutet das diesjährige Thema „Creatio“ für Sie?
PF: Schöpferisch sein. Ich denke vor allen Dingen, dass man selbst und am besten mit anderen einen Augenblick erlebt indem man sagt: „Verweile doch du bist so schön!“ (lacht).

Text: Amelie Erlach (13)
Credits: Cre@tive Media Jugend Camp

 

Violinist Roberto González-Monjas

Violinist Roberto González-Monjas

Adrien Boisseau antwortet

Adrien Boisseau antwortet